Weihnachten wie damals, Seniorchef Alois erinnert sich
Seniorchef Alois erinnert sich gerne an Weihnachten, wie es früher war. „Das einfache Leben“, so hätte man diese Zeit auch nennen können. Im Advent, wenn jeder Baum und jeder Strauch vor dem Haus mit Schnee bedeckt waren, und der Stubenofen unentwegt seine Wärme von sich gab, stapfte er jeden Tag mit seinen Geschwistern durch den tiefen Schnee zur Rorate in die Dorfkirche. Der halbstündige Marsch zur Messe um 5.30 Uhr, begleitet von einem brennenden Holz als Lichtquelle in der dunklen Zeit war nicht unbeschwerlich, gehörte aber zur Adventszeit. Dicht gedrängt in den Kirchenbänken knieten die Kinder aus dem Dorf und den umliegenden Höfen. Viele brennende Kerzen verbreiteten ein warmes Licht und der gute Duft von Weihrauch lag in der Luft. Das gehörte zu Weihnachten dazu. Dann, wenn es endlich Heilig Abend wurde, holte der Vater den Christbaum aus dem Wald. Es war Zeit, die Krippe vom Dachboden zu holen und den Baum mit roten Äpfeln, Strohsternen und Silberfäden zu schmücken. Vor dem „Heiligen Mahl“ legte der Vater Weihrauch in die Glutpfanne und stellte sie inzwischen in der Stube bereit. Das Abendessen war einfach und doch besonders. Es gab Fleischsuppe und Krapfen. Betend zog die Familie im Anschluss mit dem Räucherkessel durch Haus und Hof. Im letzten Raum - der Stube – angekommen, hielt man das Kopftuch oder seinen Hut darüber und setzte es wieder auf. Ein Brauch, der vor Unheil und Krankheit schützen sollte. Dann, endlich, kam das Christkind. Tee, Kekse, Äpfel und Orangen zauberten ein Leuchten in die Augen der Kinder. Spielzeug gab es kaum. Zu später Stunde stapfte man gemeinsam durch den Schnee zur Christmette und feierte die Geburt Christi. Alois denkt gerne an diese Zeit zurück.
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